Allgemein:
Paintball ist ein Mannschaftssport, bei dem Gegenspieler mit Hilfe von Luftdruckwaffen und Farbmunition markiert werden. Markierte Spieler müssen das Spielfeld verlassen.
Paintball bekommt seinen Namen durch die verwendete Farbmunition, die aus mit Lebensmittelfarbe gefüllten Gelatinekugeln des Kalibers.68 (0,68 Inch Durchmesser, d. h. 17,3 mm) besteht, die durch den Gasdruck einer CO2- oder Druckluftflasche mit dem sogenannten Markierer, einer Luftdruckwaffe, verschossen werden. In Deutschland sind solche Markierer ab dem 18. Lebensjahr frei erwerbbar.
Der Paintballsport verbreitet sich stetig. In Deutschland gibt es, neben anderen Turnierserien, die Deutsche Paintball Liga (DPL). Diese besteht aus der 1. und 2. Bundesliga und 4 Regionalligen. Die Millennium Series ist eine europäische Liga.
In den Vereinigten Staaten werden Paintball-Turniere schon seit Jahren im Fernsehen ausgestrahlt. In Deutschland berichtet seit 2007 der Sender rheinmaintv über die Spieltage der 1. Bundesliga.
Paintball in Deutschland
Paintball Markierer dürfen erst ab dem 18. Lebensjahr frei erworben werden und müssen eine entsprechende Kennzeichnung besitzen.
Paintball-Markierer dürfen nicht überall verwendet werden.
Das Spiel ist nur auf dafür bestimmtem, umfriedeten Gelände erlaubt. Der Zugang zum Gelände muss somit abgesperrt sein (z. B. Zaun), so dass sich kein unbeteiligter Passant in die Schusslinie verirren kann, und es muss derart beschaffen sein, dass daraus kein Schuss nach außen dringt (z. B. Fangnetz). Das Spielen beispielsweise im öffentlichen Wald verstößt somit gegen das Gesetz, in der Regel wird wegen unbefugten Führens von Schusswaffen ohne Waffenschein ermittelt. Um Paintball spielen zu dürfen, braucht man ein geeignetes Privatgelände, dessen Eigentümer das Spielen auch gestattet.
Bei einem solchen Gelände handelt es sich nicht um eine Schießstätte im Sinne des Waffengesetzes. Beim Transport müssen sich die Markierer in einem verschlossenen Behältnis befinden, müssen getrennt von der Munition transportiert werden und dürfen nicht schussbereit sein, d. h. mit nur wenigen Handgriffen fertiggeladen sein.
Spielarten:
Capture the Flag
Capture the Flag wird normalerweise sieben gegen sieben gespielt (häufigste Spielvariante), je nach Turnier und Feldgröße kann die Spieleranzahl allerdings von zwei gegen zwei bis zehn gegen zehn variieren. Gespielt werden kann sowohl auf einem SupAir-Feld oder in einem Woodland-Feld. Jede Gruppe startet von ihrem „Lager“. Dort ist auch die eigene Fahne gut sichtbar angebracht. Ziel ist es nun, die gegnerische Flagge zu erobern, und sie ins eigene Lager zu bringen. CTF ist die meistverbreitete Spielvariante und gängig auf nationalen und internationalen Turnieren. Die Spielvariante Center Flag wird dagegen meistens beim schnelleren XBall verwendet. Alle anderen Spielvarianten spielen im Turniersport eine untergeordnete Rolle und werden meistens von Hobbyspielern praktiziert.
Center Flag
Center Flag wird wie „Capture the Flag“, aber mit nur einer Flagge in der Mitte des Spielfeldes, gespielt. Als Variante „Buzzer Game“ mit einem Knopf, dem so genannten „Buzzer“, den man drückt oder als „Kick the Bucket“, wo ein Hütchen umgeworfen wird. Diverse andere Spielvarianten existieren, finden im Turnier jedoch keine Verwendung.
Elimination
Bei Elimination treten in der Regel zwei Mannschaften zu fünf Spieler gegeneinander an. Es wird so lange gespielt, bis der Letzte einer Mannschaft markiert ist und somit ein oder mehrere Spieler der gegnerischen Mannschaft übrig sind. Diese Variante wird häufig von Amateuren gespielt, da die taktische Komponente hierbei nicht besonders groß ist und gerade für Spieler, die zum ersten Mal mit Paintball in Berührung kommen, leicht zu verstehen und vor allem leicht zu spielen ist.
Last Man standing
Last Man standing ist ein Jeder-gegen-Jeden Spiel und hat somit nichts mit Teamspiel zu tun. Die teilnehmenden Spieler starten an verschiedenen Stellen. Jeder markierte Spieler muss das Feld verlassen, der letzte Spieler gewinnt. Um eventuelle dauerhafte Zurückhaltung der Spieler zu vermeiden, wird nach einer bestimmten Zeit der sogenannte „Sudden Death“-Modus verkündet. Hier müssen die Spieler einen vorher abgemachten Punkt erreichen, was zum sofortigen Sieg führt. Eine weitere Variante dieser Spielart ist das "Hopper Game" hierbei gelten dieselben Regeln wie vorher, allerdings zählen nur Treffer auf den Hopper, damit ein Spieler das Feld verlassen muss. Der Hopper darf mit allem geschützt werden, was man hat.
Team Deathmatch
Team Deathmatch ist so ähnlich wie Elimination. Der Unterschied ist, dass es zwei Halbzeiten gibt und die Spieler, wenn sie getroffen sind, wieder ins Spiel kommen. Gewonnen hat die Mannschaft, die die meisten Punkte hat.
Präsident
Präsident wird mit zwei Mannschaften gespielt. Allerdings ist in der einen Mannschaft ein Spieler mehr, der Präsident (dieser ist mit einem bunten Leibchen gekennzeichnet). In diesem Spiel muss der Präsident einen auf dem Spielfeld vereinbarten Punkt erreichen ohne markiert zu werden. Die eine Mannschaft spielt gegen den Präsidenten und versteckt sich auf dem Feld, die andere Mannschaft beschützt den Präsidenten (da dieser keinen Markierer hat). Das Spiel ist beendet, wenn der Präsident den vereinbarten Punkt erreicht hat, oder markiert wurde (in diesem Fall ist es egal, ob noch Spieler des Präsidenten im Spiel sind).
Spielfelder:
Speedball
Speedball ist ein Überbegriff für Paintballspiele, die sich auf relativ kleinen, übersichtlichen und ebenen Feldern abspielen. Speedball ist eine Spielart mit meistens künstlichen Deckungen. Das Spiel wird durch die kurzen Entfernungen und für beide Parteien gerecht angeordneten Deckungen sehr schnell gespielt.
Sup’Air Ball
Beim Sup’Air Ball sind die Deckungen aufblasbare geometrische Körper, also Zylinder, Kegel, Kästen etc. Turniere finden heutzutage fast ausschließlich auf Sup’Air Ball-Feldern statt. Weitere Details siehe unter SupAir.
XBall
Eine jüngere Form des Paintballsports, für die das klassische Sup’Air Ball-Format mediengerecht aufbereitet wurde. Die Mannschaften spielen im Fünf-Mann-Format rundenbasierend gegeneinander um Punkte – immer zwei Mannschaften gegeneinander auf Zeit. Je einen Punkt gibt es für das „Reißen“ und „Hängen“ der Flagge, oder das Betätigen eines Buzzers. Das Spiel wird hier nach dem Hängen der Flagge nicht beendet, sondern für zwei Minuten unterbrochen, in denen die Spieler Anweisungen des Trainers bekommen, ausgewechselt werden und sich auf das nächste Spiel im Spiel vorbereiten können. Danach startet das nächste (Punkte)Spiel von vorne. Das Spiel ist dadurch wesentlich schneller geworden und die Mannschaften spielen risikofreudiger, da der Verlust einer Fahne nicht die Niederlage für das Spiel bedeutet. Ebenso ist die Größe der Mannschaften gewachsen. Es treten zwar nur je fünf Mann gegeneinander an, jedoch über eine längere Zeit. Daher gibt es meistens mehrere „Lines“, die auf das Feld gehen, ähnlich wie beim Eishockey.
Woodland
Das klassische Woodlandspielfeld befindet sich im Wald und enthält keine oder nur sehr wenige künstliche Deckungen. Die Bezeichnung Woodland wird auch als Überbegriff für alle Spielarten verwendet, die auf unebenem oder unübersichtlichem Terrain gespielt werden. Spielfelder dieser Art sind die ursprünglichen Spielfelder, die im Paintball Verwendung fanden. In Deutschland sind solche Felder heutzutage schwierig zu finden, da die rechtlichen Bestimmungen eine legale Eröffnung erschweren. Woodland ist nicht zu verwechseln mit illegalem Spielen im Wald. Unter den Überbegriff Woodland fallen auch: